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                            Gesprächswochenende

     im Kolping Vogelsbergdorf bei Herbstein

Herbstein, 25. - 27. August 2023:
Auch dieses Jahr fand unser Familien- und Gesprächswochenende wieder in Herbstein im "Vogelsbergdorf" statt. Vom 25. bis 27. 08. 2023 stand wieder alles im Zeichen der Gemeinschaft, des Austauschs und des Wohlbefindens.

Im Laufe des Freitagnachmittags trudelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein und trotz teilweise nasser Anreise fanden sie bald in großer Zahl auf der trocknenden Terrasse des Vogelsbergdorfs zusammen.

 

 

Wie immer gab es eine herzliche Begrüßung und auch diejenigen, die erstmalig dabei waren, fühlten sich schnell integriert. Nach einem üppigen und sehr leckeren Abendbrot folgte die Begrüßung durch unsere Vorsitzende Marianne Leitsch. Von vielen Gruppen des Fuldaer Diözesanverbandes waren Teilnehmer angereist, leider waren aber auch einige kurzfristig erkrankt.

 

 

Marianne begrüßte uns und betonte mehrfach, dass alle Angebote auf Freiwilligkeit beruhen und jedem auch wirklich freistehe am Wochenende zu wandern, nur an den Essen teilzunehmen, oder es komplett zu verschlafen, wenn ihm dies eben guttue. Auch, wenn dieses Angebot (zumindest das letzte) wohl noch nie so angenommen wurde, sorgt dies gleich für ein entstandenes Gefühl in sich selbst hineinzuhören. Was tut MIR gut?

Für die weitere Planung wurde noch der allgemeine Wochenend-Ablauf mit den beiden zweistündigen Therapieangeboten vorgestellt.

Der Samstagnachmittag hat sich trotz des zweiten Therapieangebots als der Zeitraum für Ausflüge herauskristallisiert. Für diesen Zeitraum schlug uns Steffi Semsch mögliche Ziele in der Umgebung vor und unsere Elfi hatte noch ergänzend eine Stadtführung in Lauterbach für uns im Angebot.

 

Nach diesen Informationen ließen wir diesen Abend je nach Laune ausklingen. Einige von uns fanden sich wie üblich zum "Schnuddeln" und zum gemeinsamen "Zocken" mit Karten und Gesellschaftsspielen im Aufenthaltssaal ein.

 

 

Nach einer unterschiedlich langen, guten oder schlechten, aber auf jeden Fall gewittrigen Nacht fanden wir uns wieder beim Frühstück zusammen. Nachdem wir uns gut gestärkt hatten, ging es los mit dem ersten Therapieangebot mit Kirsten Antritter. Sie eröffnete die Runde mit im Raum ausgelegten Zetteln mit Sätzen und Fragen und forderte uns auf einen Muggelstein auf den Zettel zu legen, der uns am meisten beschäftigt, oder mit dem Thema, das wir am dringendsten bearbeiten wollen.

Muggelsteine... Was sind denn bitte Muggelsteine? Ach so! Auf einer Seite abgeflachte Deko-Glaslinsen! Nachdem dieses Problem bewältigt war, fischten wir uns Muggelsteine aus einem Glas und markierten unser Thema. Schwupps hatten sich aber doch ein paar Murmeln unter die Muggelsteine geschummelt und rollten natürlich bald darauf durch den Raum!

Nach kleinen sportlichen Einlagen waren die Murmeln gefangen und ein klares Siegerthema gefunden:

"Ich nehme mein Leben in die Hand" (11 Muggel)

Mit großem Abstand gefolgt von z.B.:

"Weil mir das Vertrauen in mich und andere fehlt..."

"Da gibt es Hinweise auf fehlende Kommunikation oder Missverständnisse"

"Welche Richtlinien und Regeln empfinde ich als hilfreich beziehungsweise befreiend für mein Leben?"

"Wo setze ich falsche Prioritäten in meinem Leben?"

"Fehler eingestehen und sich entschuldigen. Das lohnt sich!"

Nachdem sich die Therapiezeit letztes Jahr rund um das Thema Ängste drehte, war dieses Jahr interessanterweise kein einziger Muggelstein auf dem Zettel "Welche großen Ängste möchte/ kann ich mit meinen kleinen Mitteln besiegen?". Für uns ein positiver Hinweis, dass Ängste gerade kein großes Thema bei uns sind!

Grundsätzlich stellten wir dann fest, dass "das Leben in die Hand nehmen" eigentlich die Mutter aller anderen Themen ist und dass im Bereich Sucht der Wille hierzu der elementarste Schritt ist, denn auch um in den anderen genannten Bereichen Veränderungen zu erreichen müssen eben WIR tätig werden. Wir dürfen nicht auf Veränderung warten und uns auch nicht fremdsteuern lassen. Weder von der Sucht, noch von anderen Personen.

 

 

Nun begann eine Vorstellungsrunde mit Nennung des Namens und zwei Sätzen zu: "Wo klappt das schon ganz gut mit dem in die Hand nehmen und was hilft?" und "Wo fällt uns das noch am schwersten, oder was hindert uns daran?".

Da beim Kreuzbund wirklich immer ein großes Vertrauen herrscht, kristallisierte sich an den offenen Aussagen sehr schnell heraus, wo bei den Einzelnen Stärken und Schwächen in diesem Bereich liegen und ob das mit dem "in die Hand nehmen" schon ganz gut klappt, oder größerer Handlungsbedarf besteht. Da das Grundthema ja bei allen gleich ist, gab es dabei auch viele Anstöße zur Selbstreflektion. Besonders „die Augen öffnend“ war die Metapher und die Zeichnung dazu, dass das Gefühl und die Sicht während der Sucht durch "den Blick durch die Flasche" verzerrt war und das neue Bild in Bezug auf Umwelt, Partner, aber auch insbesondere auf uns selbst erst wieder mit unserem Gefühl in Übereinklang gebracht werden muss.

 

 

So verging diese erste Einheit wie im Flug und auf dem Weg zum Essen, währenddessen und danach auf der Terrasse gab es wieder viel um sich darüber auszutauschen.

Am Samstagnachmittag teilte sich die Gruppe dann auf. Die größte Gruppe machten diesmal die 21 Personen, die trotz anderer Vorhersagen bei schönstem Wetter an der Stadtführung in Lauterbach teilnahmen. Dieses Städtchen hat mit seinem vielen Fachwerk, den gut zu erkennenden alten Stadtstrukturen und seiner Geschichte des Lauterbacher Strolchs mit der verlorenen Socke wirklich viel zu bieten und wir verbrachten einen sehr geselligen und verbindenden Nachmittag dort. Auch die Bäckerei Stöhr mit ihrem sooo leckeren Kuchen soll nicht unerwähnt bleiben!

 

 

 

Zurück im Vogelsbergdorf fanden wir uns fast alle wieder auf der heißgeliebten Terrasse zusammen. Auch die Weggefährtinnen und Weggefährten, die das zweite Therapieangebot angenommen hatten, kamen bald zufrieden, aber auch mental erschöpft dazu, genauso, wie die, die andere Aktivitäten oder das Entspannen gewählt hatten.

 

 

Nach dem Abendbrot spielte unser lieber Weggefährte Peter mit seinem Keyboard wieder professionell für uns auf und so saßen wir noch lange bei Musik, Tanz und Gesellschaftsspielen fröhlich zusammen. Team-building in Reinkultur!

 

Nach Frühstück mit Rührei und Speck wurden am Sonntag ein letztes Mal interessante Gespräche auf der Terrasse geführt und alle freuten sich darüber, wie gut das Wetter doch entgegen der Voraussage gehalten hatte. Schließlich ist diese Terrasse der größte Treffpunkt, allgemeiner Gesprächssaal, hat die angenehmste Akustik und die Raucher müssen nicht auf ihre Zigarette verzichten. Die Raucherecke ist doch stets der Austauschort für alle wichtigen Informationen!

 

Nach einem Jahr Pause war diesmal auch wieder eine Führung über den Spielplatz / Bibelpark nach dem Alten Testament (Stammvater Abraham) im Angebot.

 

Thomas Litzinger führte locker und frei von Konfessionen über die beeindruckende Fläche und erzählte fröhliche Geschichten zu und über die einzelnen Installationen, ihre Entstehung und ihr "Wirken" über die Jahre. Viel Schmunzeln, ein Eis für die Bezwingerin des Goliaths und eins für den Balljungen sorgten für eine sehr gesellige, entspannte Runde und so gingen wir nach einem letzten Mittagessen alle sehr entspannt und mit übervollem Magen und vollem Herzen zu unserer Abschlussrunde.

 

Nach einer letzten Runde Lob und der Frage nach Kritik (Kritik? Welche Kritik?) verabschiedeten wir uns herzlich voneinander mit dem Gefühl, dass es mal wieder zu kurz war und voller Freude, dass der Termin für das nächste Jahr schon steht. Wir freuen uns schon sehr auf ein Wiedersehen vom 23. bis zum 25.08.2024

 

Nina Rieger, DV Fulda

Atmosphärisches:

 

 

Fotos: Kreuzbund DV Fulda e. V © 2023.      

 

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